130 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Thailand und Japan

15/09/2017 05:07

BANGKOK, 15. September 2017 /PRNewswire/ -- Als Land, das für exzentrische Modetrends, raffinierte Kochkunst und seine zweifellos kultverdächtige populäre Kultur berühmt ist, hat Japan durch seine „sanfte Macht" großen Einfluss auf die thailändische Bevölkerung ausgeübt. Das lässt sich allein schon an den zahlreichen Cosplayern im Siam-Einkaufsbezirk oder der Fülle japanischer Restaurants in jeder Straße im Zentrum Bangkoks feststellen. Im Jahr 2016 hat Japan insgesamt 901.525 thailändische Touristen begrüßt – ein exponentieller Anstieg von 796.731 Touristen im Jahr 2015. Tatsächlich ist das Interesse beiderseitig: die Zahl des japanischen Besucherzustroms nach Thailand nahm in den letzten Jahren ebenfalls zu. 2016 lagen die Reisezahlen von japanischen Besuchern in Thailand mit bis zu 1,44 Millionen Ankünften an vierter Stelle unter den Besuchern aus dem Ausland.

Trotz der beeindruckenden Tourismusstatistiken und der scheinbar großen Vertrautheit zwischen den beiden Ländern sind sich eigentlich nicht viele Menschen auf beiden Seiten der historischen Bindungen bewusst, die die Beziehung zwischen Thailand und Japan zu einer der stärksten und bedeutsamsten unter allen anderen Nationen machen. Dieses Jahr markiert das 130-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Thailand und Japan und aus diesem Grund ist es an der Zeit, sich auf den Weg zu besinnen, den beide Länder bis zum heutigen Tag zusammen gegangen sind.

Der erste Austausch zwischen dem Volk von Siam, wie Thailand früher bezeichnet wurde, und Japan begann vor über 600 Jahren durch Handel. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Handelsvolumen zwischen Siam und Japan größer als das gesamte Handelsvolumen zwischen Siam und allen anderen Ländern. Nicht lange danach begannen japanische Migranten, sich in Siam niederzulassen und bauten ein japanisches Dorf oder sogenanntes „mooban yeepoon" in Ayutthaya auf, das laut des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten von Thailand zur Heimat für rund 1.500 japanische Siedler wurde.

Jedoch nahmen Siam und Japan erst im späten 19. Jahrhundert ihre diplomatischen Beziehungen auf, als sie während der Regentschaft von König Chulalongkorn und Kaiser Meiji am 26. September 1887 die Erklärung über Freundschaft und Handelsverkehr unterzeichneten. In den darauffolgenden Jahren wurden japanische Gelehrte häufig nach Siam geschickt, um zur Entwicklung und Modernisierung des Landes in den Bereichen Ausbildung und Kultur beizutragen.

Das Herzstück der thailändisch-japanischen Beziehungen waren immer die engen Verbindungen zwischen beiden Königshäusern. Im Laufe der Jahre haben Mitglieder der Chakri-Dynastie und Japans kaiserliche Familie kontinuierlich Besuche ausgetauscht. Der letzte Besuch in Thailand Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von Japan im März 2017, um Seiner Majestät dem verstorbenen König Bhumibol Adulyadej die letzte Ehre zu erweisen, spiegelte das Wohlwollen zwischen beiden royalen Familien wider und stellte eine Geste der Unterstützung eines wahren Freundes für Thailand in einer schwierigen Zeit dar. Dieses starke Fundament hat auch die Entwicklung anderer Aspekte in der thailändisch-japanischen Beziehung über die vergangenen 130 Jahre untermauert.

Der treibende Motor hinter den modernen Beziehungen zwischen Thailand und Japan liegt in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Japan ist gegenwärtig der größte Investor in Thailand. Statistiken des Board of Investment (BOI) von Thailand für die erste Jahreshälfte 2017 veranschlagen den Investitionswert auf bis zu 65,44 Milliarden Baht (1,97 Milliarden USD) aus Japan (im Vergleich zu 40,9 Milliarden Baht im ersten Halbjahr 2016). Japan ist ebenfalls Thailands zweitgrößter Handelspartner mit einem gesamten Handelswert von 917,05 Milliarden Baht (27,56 Milliarden USD) im ersten Halbjahr 2017. Neue Dimensionen der wirtschaftlichen Kooperation sind auch als Reaktion auf die sich wandelnden globalen ökonomischen Trends aufgetaucht und neue wirtschaftliche Maßnahmen und Initiativen wurden von den Regierungen beider Länder eingeführt, zum Beispiel zur industriellen Entwicklung in speziellen Wirtschaftszonen, für die Entwicklung von Infrastruktur, Wissenschaft und Technologie sowie von Humanressourcen.

Anlässlich der Würdigung der 130 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Thailand und Japan haben entsprechende Behörden auf beiden Seiten eine Reihe von Aktivitäten während des gesamten Jahres in Bangkok, Tokio und anderen Städten in Thailand und Japan organisiert. Zu den bevorstehenden bedeutenden Ereignissen gehören ein Konzert des Royal Bangkok Symphony Orchestra in der Suntory Hall in Tokio am 26. September 2017. In Bangkok wird das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten von Thailand in Kooperation mit der Botschaft Japans in Bangkok und der Japan Foundation eine Ausstellung veranstalten, die unter dem Motto „130 Jahre Freundschaft zwischen Thailand und Japan" steht und vom 27. September bis 8. Oktober 2017 in der Rattanakosin Exhibition Hall stattfindet.

Die Ausstellung ist täglich für die Öffentlichkeit von 10.00 bis 19.00 Uhr zugänglich, außer am Montag, wenn das Museum geschlossen ist. In ihr werden verschiedene Aspekte der thailändisch-japanischen Beziehung, vom Austausch zwischen den royalen Familien bis hin zur politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, präsentiert. Sie ist ein Muss für jeden Besucher, der mehr über die Geschichte und die Beziehungen zwischen dem Land des Lächelns und dem Land der aufgehenden Sonne erfahren möchte.

Abteilung für ostasiatische Angelegenheiten
Ministerium für auswärtige Angelegenheiten von Thailand
Tel.: +662-203-5000

 

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