Absturz des Air-France-Fluges 447 Rio-Paris: "Das Recht der Öffentlichkeit auf Informationen über Luftfahrtsicherheit überwiegt gegenüber den vermeintlichen Persönlichkeitsrechten von Piloten"

22/11/2018 00:00

PARIS, November 22, 2018 /PRNewswire/ --

Im Oktober 2011 veröffentlichte Jean-Pierre OTELLI, ein Pilot und Experte für Luftfahrtsicherheit, den fünften Band seiner Buchreihe "Erreurs de pilotage" (ALTIPRESSE Verlag, in der deutschen Übersetzung unter dem Titel "Pilotenfehler" erhältlich), in dem er den Absturz des Fluges AF 447 Rio-Paris (1. Juni 2009, Todesopfer: 228) analysierte. Anhand der Daten des Flugschreibers zeigte er auf, dass das Unglück durch eine Folge von Pilotenfehlern von einem der zwei Co-Piloten verursacht wurde.

     (Photo: https://mma.prnewswire.com/media/787079/ALTIPRESSE_Pilot_Errors.jpg )

Die einflussreiche "Syndicat National des Pilotes de Lignes", die wichtigste Pilotengewerkschaft der Air France, reichte eine erste Klage wegen "Verleumdung" ein.  Nachdem diese Klage abgewiesen worden war, beschloss die Pilotengewerkschaft, ein neues Verfahren wegen des vermeintlichen Verstoßes gegen den Grundsatz der Vertraulichkeit von gerichtlichen Untersuchungen und wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses einzuleiten.   Nach einer umfangreichen Untersuchung entschied der Richter, dass kein Grund für eine Strafverfolgung vorlag und wies die Klage ab.  Die Pilotengewerkschaft legte daraufhin Berufung ein.

Am 23. Oktober 2018 bestätigte das Pariser Berufungsgericht die Abweisung der Klage.  Das Gericht vertrat die Ansicht, dass Jean-Pierre OTELLI sich in guter Absicht auf der Grundlage korrekter Fakten geäußert habe, dass die gesammelten Daten dem Unfallverlauf entsprächen und dass die Verletzung des vermeintlichen Persönlichkeitsrechts des Piloten im Cockpit gegenüber des Beitrags zur Unterrichtung der Öffentlichkeit über eine Frage des allgemeinen Interesses wie Luftfahrtsicherheit zweitrangig sei.

Der Anwalt von Jean-Pierre OTELLI und dem ALTIPRESSE Verlag, Maître Philippe BLANCHETIER, erklärt: "Die Öffentlichkeit hat ein uneingeschränktes Recht, über die Fakten informiert zu werden, die zu einem Absturz beigetragen haben, bei dem 228 Menschen ums Leben kamen. Pilotenfehler müssen bekannt und allerseits anerkannt werden, damit sie besser vermieden werden können, auch und gerade wenn die Verantwortlichen ebenfalls bei dem Unglück starben.  Was im Cockpit vor einem Flugzeugunglück passiert, darf nicht länger einer ‚Omerta' von Verkehrspiloten unterliegen, die - wie alle Bürger - in transparenter Weise rechenschaftspflichtig sind."

Gespräche und Flugdaten vor dem Absturz werden ausführlich in Jean-Pierre OTELLIs Buch "ERREURS DE PILOTAGE" (Band 5) erläutert. Das Buch ist in Französisch, Deutsch ("PILOTENFEHLER"), Englisch, Finnisch und Portugiesisch erhältlich.

http://www.editions-jpo.com

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