PARIS, 18. September 2019 /PRNewswire/ -- Rund 50 Künstler hatten diesjährig den Auftrag, in situ Kunstwerke in den ehemaligen Fabriken von Fagor in Lyon zu erschaffen. Die Biennale Lyon nutzt damit erstmalig das 29.000 m² große Gelände unweit der symbolkräftigen Stelle, an der die Saône mit der Rhone zusammenfließt. Getreu dem Titel „Where Water Comes Together with Other Water" (Wo Wasser sich mit anderem Wasser mischt), nach einem Gedicht des amerikanischen Schriftstellers Raymond Carver, dominiert für 2019 klar das Thema Vermischung als Schwerpunkt. Zusammengefügt wurde all dies durch das junge Kuratorenteam vom Palais de Tokyo in Paris.
Die Biennale Lyon will sich als wichtige Veranstaltung im Reigen der internationalen Events für zeitgenössische Kunst etablieren und wird durch ein umfangreiches Budget unterstützt, soll jedoch gleichzeitig und als Hauptaufgabe französische Kunst und Frankreichs Stärke und kulturellen Einfluss präsentieren. Es ist eine sensible Balance, die alle zwei Jahre neu überdacht werden muss - eine Herausforderung für die neue Direktorin Isabelle Bertolotti.
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thierry Ehrmann, CEO und Gründer von Artprice, erklärt „Die 1991 von Thierry Raspail ins Leben gerufene Biennale von Lyon hat sich zu einem der bemerkenswertesten Kunstevents weltweit entwickelt. Ich erinnere mich besonders an die legendäre Biennale im Jahr 2000, als Jean-Hubert Ma unter dem Leitmotiv Shared Exoticism eine wahre tour-de-force gelang. Die Veranstaltung war außerordentlich stimmig und relevant, eine direkte und logische Fortführung seiner grundlegenden The Magicians of the Earth Ausstellung, die 1989 im Centre Pompidou gezeigt wurde.
Die Biennale Lyon, die seit fast 30 Jahren von Thierry Raspail geleitet wird, hat sich einen weltweiten Ruf erworben und Unterstützung, insbesondere bei Shared Exoticism, durch den institutionellen Partner Artprice und Organe Contemporary Art Museum erfahren, das The Abode of Chaos verwaltet. Lyon hat mittlerweile der von André Malraux im Jahre 1959 begründeten Biennale von Paris den Rang abgelaufen, deren letzte Ausgabe 2008 stattfand.
Die Lyoner Biennale befindet sich nun mit dem ersten Führungswechsel in ihrer Geschichte und der Ankunft von Isabelle Bertolotti an einem entscheidenden Punkt. Von der kürzlich zur Direktorin des Museums für zeitgenössische Kunst der Stadt Lyon ernannten Bertolotti wird erwartet, dass sie neue Zeichen für die Biennale Lyon setzt, und ihr erstes Projekt ist in der Tat ambitioniert: „Die 15. Biennale für zeitgenössische Kunst in Lyon ist als ein Ökosystem an der Schnittstelle der biologischen, wirtschaftlichen und kosmogonischen Landschaften gedacht. Sie zeugt von den sich wandelnden Beziehungen zwischen Menschen, anderen Lebewesen, dem Mineralreich, technologischen Artefakten und den Geschichten, die sie vereinen".
Für die an der diesjährigen Lyon Biennale beteiligten Kuratoren und Künstler gab es Vorgaben und Limitierungen, die sich in erster Linie aus der Örtlichkeit selbst ergeben: eine riesige Fabrik, die außerhalb des Stadtzentrums gelegen und in ihrem Originalzustand erhalten ist, mit ihrer ursprünglichen Begrenzungslinie, ihren stillgelegten Maschinen und ihren deutlich sichtbaren Abnutzungserscheinungen. Die Künstler, die meistenteils in Frankreich nur wenig bekannt sind und keine Auktionshistorie vorweisen können, wurden gebeten, mit lokalen Kunsthandwerkern aus dem Rhonetal zusammenzuarbeiten. Ein Drittel sind Franzosen, es wurde außerdem strikt auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet.
Die Biennale beschränkt sich keineswegs auf den weiträumigen Fagor-Bereich, sondern findet in der gesamten Region statt. Das neue Format ist auf vier sich ergänzende Plattformen ausgerichtet: das Museum für zeitgenössische Kunst in Lyon, das eine Weiterführung der Hauptausstellung mit 6 Künstlern bildet, einschließlich das berühmte Duo Gregory & Daniel GICQUEL & DEWAR; die Young International Creation, die wie bereits in der Vergangenheit im Institut für zeitgenössische Kunst in Villeurbanne zu finden ist; Veduta, zur Förderung der Interaktion zwischen Künstlern und der regionalen Bevölkerung; und ein breites Programm von Begleitausstellungen, darunter passend zur Biennale Ausstellungen in verschiedenen Galerien und Kulturzentren der Region. Insgesamt wird die Veranstaltung an 150 Orten stattfinden und nicht nur den Bereich der Gegenwartskunst, sondern auch Literatur, Tanz, Theater, Musik und Kino umfassen.
Als international anerkanntes und geschätztes Kunstevent zählt die Lyon Biennale für zeitgenössische Kunst nach Venedig zu den fünf wichtigsten Biennalen. Die letzte Veranstaltung zog mehr als 300.000 Besucher an, die bisher höchste Besucherzahl. Die Biennale 2019 ist deutlich ambitionierter, mit größeren Räumlichkeiten, großen Installationen, tiefer greifender regionaler Vernetzung und beispiellosen Überleitungen zwischen der Welt der Kunst und der Welt der Wirtschaft und des Handels.
Thierry Raspail fasste 1999 im Gespräch mit thierry Ehrmann seine Vision der Biennale von Lyon treffend zusammen. …. „Biennalen sind geopolitische Darbietungen. Sie markieren das Gebiet, wo es alles gibt, und wo es nichts gibt....", eine mutige Aussage, die mit seltener Klarheit die primäre und zugrundeliegende Logik einer Biennale unterstreicht, wo auch immer sie stattfindet.
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